Im weissen Rössl

"Was kann der Sigismund dafür" oder "Es muss was Wunderbares sein": Die Schlager sprudeln nur so "Im weißen Rössl". Jetzt kann man die populäre Operette von Ralph Benatzky als Produktion des Schauspielstudios des "Konse" sehen. Obwohl sich das neu adaptierte Kellertheater wegen der geringen Raumhöhe aus akustischen Gründen und der schlechten Sicht für die hinteren Reihen nicht als idealer Spielort erweist, tat dies der Spielfreude des jungen Ensembles keinerlei Abbruch: Als phänomenal begabt, mit enormer Bühnenpräsenz erweist sich der herrlich blödelnde sowie kraftvoll singende Sebastian Brummer als Kellner Leopold. Eva Maria Frank als Rösslwirtin Josefa spielt besser als sie singt, denn ihr Sopran ist wenig tragfähig und sie hat Intonationsprobleme, was auch für Stefan Altenhofer als Sigismund gilt. Jan Alexander Zabbeé spielt den "Piefke" Wilhelm Giesecke mit köstlicher Berliner Schnauze. Irina Lopinsky als dessen Tochter, Andreas Ickelsheimer als Otto Siedler sowie Manuel Dragan als widerwilliger Piccolo, der mit Brummer noch gemeinsam den Chor ersetzen muss, machen ihre Sache recht gut.

Thomas Modrej hat die launige Musik auf zehn Instrumente verknappt und leitet das frisch aufspielende Salonorchester. Ronald Pries hat die Operette gestrafft und textmäßig verändert. Er zeichnet auch für die Bühne und Inszenierung verantwortlich: Mit reicher Situationskomik und vielen Gags führt er die Studenten gekonnt durch die Lustbarkeiten des krachlederen Sommerfrischenmilieus. Stehende Ovationen!