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Die Liebenden in der Untergrundbahn

 

 Jean Tardieu, Komödienfestspiele Porcia


Rolle: Zeitungsverkäufer, Installateur, Dolmetscher


Regie: Angelika Ladurner

Der französische Autor verfasste surrealistisch-absurde Lyrik sowie dem absurden Theater verpflichtete Einakter, sogenannter „Kammerstücke“ (Théatre de chambre, 1955). Themen dieser Stücke sind vor allem Sprachklischees sowie Theater- und allgemein gesellschaftliche Konventionen.

Als Mitbegründer des Kulturprogramms im französischen Nachkriegs-Rundfunk – insbesondere des Club d’Essai (1946) und des Atelier de Création Radiophonique (1969) – nahm Tardieu eine ähnliche Mittlerposition zwischen Künstlern beziehungsweise Intellektuellen und den elektronischen Massenmedien ein wie sein deutscher Kollege Alfred Andersch. Ein weiterer Schwerpunkt war der Bereich klassischer und moderner Musik. Tardieu fungierte von 1954 bis 1969 als Leiter des UKW-Programms „France IV Haute Fidelité“ (später France Musique - Radio France).

Eine Art Wortballett wird ankommende Zugsreisende in der Unterführung des Bahnhofes stutzig machen. Jean Tardieus bizarres Stück "Die Liebenden in der Untergrundbahn" wird von Angelika Ladurner inszeniert und bezieht das reguläre Bahnhofsgeschehen mit ein.

"Das muss die heutige Jugend erreichen und vieles hat eine unglaubliche Gültigkeit", meint Ladurner, "die Themenanonymität, die Themensprachlosigkeit, das Einander-Verlieren in Floskeln; aber die Liebenden haben eine Sprache, die eigentlich schon sprachphilosophisch ist."

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