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Viva La Lorca

 

Text von Federico Garcia Lorca und Sebastian A.M. Brummer

 

Lorca: Darf ich (geht zur Staffelei)

Dali: Nein. Es ist nicht vollendet. es ist noch Kunst. Es riecht nicht wie ein Spanien nach Leidenschaft und Dreck. Es reißt nicht das Fleisch von meinen Knochen um zu sehen WAS ich bin…. Es trieft nicht…

Lorca (bleibt stehen. Kein Bedürfnis mehr zur Staffelei zu gehen. Er nimmt die Tasse Kaffe nimmt einen Schluck.) hmm.. Cognac… (Er lächelt. Stellt sich doch zur Staffelei und schüttet den Kaffee darüber.)

Lorca: Also gut. Es trieft. Es stinkt.


(lächelt zu Dali. geht ab. Dali steht auf geht zur Tür wirft sich auf die Staffelei. Blickt das Bild an. Er riecht daran. Er fasst die verfließende Farbe an. Er leckt es ab. Farbe in seinem Gesicht. )

Dali: Mmmmh. Keine Kunst. Auch kein Dali. Nicht nur. (er versucht herauszufinden was er schmeckt. Wie ein Winzer beim Verkosten seiner Weine. Er fächert den Duft des Bildes zu sich)

Lorca. Mmmmmmh... wie … wie Mond auf , auf (schmeckt noch mal) …. auf wüstem Sand.

(stöhnt leise. Mit Verachtung) Ich liebe es.
Sebastian A.M. Brummer
Lorca: Ich liebe dich ! Wenn ich mal in dich gesunken bin. Werde ich nicht mehr ich sein. Aber ich werde mehr sein. Was ist Mond ohne Meer.

So verschollen wie ich bin
so unverantwortlich traurig wie du mich ansiehst
ich möchte deine Muschel sein.
Möchte, dass du dein Rauschen hörst,
weil du mich an dich hältst.

Will täglich deinen Himmel teilen,
und dir zeigen, dass alles nur ein Teil ist
und jeder Teil geteilt durch Wind und Wolken
durch Wind und Schatten
alles teilt dein Licht.

(er streicht über die Wand. Er malt noch immer. Seine Hände und seine Finger sind hell. Die Farbe auf seinem Körper ist schon massig auf der Wand verteilt. Er will noch einzelnes zeichnen und malen. Aber es ist zu wenig Schmutz an Ihm)

Lorca (verloren und wütend werdend):
Und wenn ich nicht mehr reiche ,
wird dich vielleicht jemand anders streichen
und unter ihm werde ich verloren sein.
Und man wird mich gar nicht mehr sehen
und dann werde ich hier liegen unter dem Mond
und vor dem Meer
und alles wird nur mehr sein ein UND
es wird kein Aber mehr sein
und kein Grund !
(er schreit und fällt auf die Knie)
Sebastian A.M. Brummer