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Peer, du lügst!

Henrik Ipson, Bruno Max

Rolle: Schiffskoch

Regie: Brunomax
Bühnenbild: Marcus Ganser
Ausstattung: Alexandra Fitzinger

Zu einem neuen unterirdischen "Wahnsinnsritt durch die Weltliteratur" lädt Bruno Max mit seinem Theater zum Fürchten in den Mödlinger Bunker. "Peer, du lügst! - die ausgedachten Leben des Peer Gynt" ist im Rahmen des Theaterfests NÖ als Stationentheater nach Henrik Ibsen konzipiert. Bei den Premiere-Durchgängen am Sonntagabend erwies sich Theatermacher Max auch als begnadeter Märcheninszenator.

"Weltmacht mit drei Buchstaben: Ich" steht auf der an die Freiheitsstatue anspielenden plastischen Figur vor dem Stolleneingang. Eineinhalb Stunden dauert die Expedition auf den Spuren des Peer Gynt, dieses nordisch-faustischen Ich-Suchers, den acht Darsteller mit Norwegermütze und Brille verkörpern. 50 Mitwirkende sind insgesamt beteiligt. Der Aufwand scheint enorm, allein die Mengen an Sand, die in die Gänge transportiert wurden, sind beträchtlich.

Doch es lohnt: Man stolpert mit Peer, der anfangs mit seinem Gameboy auf dem Küchenboden sitzt und sich an Zerstörerspielen delektiert, in die Welt der Trolle, in erotische Eskapaden, in die Wüste, wo eine Hare-Krishna-artige Hippie-Sekte in ihm ihren Propheten erblickt, bis er den Reizen der Tänzerin Anitra verfällt. Man folgt ihm auf eine Schiffsreise, gerät in Seenot und wird von Bord gedrängt, landet schließlich in einem Peer-Gynt-Museum und wird Zeuge der Begegnung mit der treu wartenden Solveig. Wer Glück hat, bekommt noch eine Zwiebel zugesteckt, Symbol für die Häutungen des Ich, die letztlich doch keinen Kern freigeben.

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